Als vor einigen Jahren der muslimische Intellektuelle Dr. Murad Hofmann seinen Artikel „Religion als Privatsache“ veröffentlichte, wurde eine neue Diskussion darüber entfacht, ob Laizismus und Islam als solche überhaupt kompatibel sei. In dem Leitartikel wurde ein neuer Diskurs über die Beziehung von Religion und Staat gefordert, so schreibt Hofmann: „[…] es ist unumgänglich, dass man das fast Undenkbare denkt und das fast Tabuisierte tut: Die Doktrin von der Begründung des modernen Staates auf seiner Trennung von Religion zu hinterfragen“ (Religion als Privatsache, S. 2).
Auf eine Frage, ob er gegen den Laizismus sei, antwortete der ehemalige sudanesische Parlamentspräsident Dr. Hasan el-Turabi folgendes: „Im Islam gibt es im Vergleich zum Christentum keine priesterliche Hierarchie. Die Muslime sind von keiner religiösen Autorität abhängig, deshalb spricht auch Nichts dagegen, dass wir laizistisch sind. In der muslimischen Welt gibt es keine Kirchen oder religiöse Institutionen, die uns bevormunden“ (Islam dünyanin gelecegi, S. 74).
Viele muslimische Denker und Aktivisten, distanzieren sich unter allen Umständen vom laizistischen Grundprinzip (Trennung von Religion und Staat). Sie sehen darin die Gefahr, dass die Gesellschaft durch das säkularistische Bestreben letztlich entsakralisiert wird. Zu dem größten Widersacher eines laizistischen Ordnungsprinzips gehört der einflussreiche Soziologe Professor Sayyid Qutb. Die islamischen Länder wurden erst dann dekadent, als sie anfingen, westliche Staaten mit ihren zivilisatorischen Ideologien nachzuahmen. So ist Qutb der Auffassung: „Diese „Zivilisationen“, die viele Augen geblendet und viele Seelen zerstört haben, sind im Grunde nichts außer einer Gahiliya (Zeit der Unwissenheit), einem System, dass im Vergleich mit dem Islam irregeleitet, leer, falsch und würdelos ist. Das Argument, dass die Menschen, die unter ihm leben, in einer besseren Lage seien, als die Menschen in den so genannten islamischen Ländern oder „der islamischen Welt“, hat kein Gewicht. Die Menschen in diesen Ländern haben diesen elenden Zustand deshalb erlangt, weil sie den Islam verlassen haben und nicht deshalb, weil sie Muslime sind“ (Zeichen auf dem Weg, S. 246, Islamische Bibliothek).
Nach Qutb sind alle Gesellschaftsentwürfe und Ideologien nichts anderes als die „Gahiliya“ zu bewerten. Die Gahhiliya bezeichnet die vorislamische Zeit in Arabien, wo noch keine göttliche Rechtleitung offenbart wurde.
In den Neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, gab es eine öffentlich ausgetragene Diskussion zwischen den beiden bekannten Philosophen Professor Hasan Hanefi und Professor Muhammed Abid el-Cabiri. Diese Auseinandersetzung wurde später unter dem Titel „Hivaru´l Mesriq ve´l Magrib“ publiziert. Hanefi wies in der Streitschrift auf die Parallelität zwischen dem laizistischen und islamischen Prinzip hin. Beide Gesellschaftsentwürfe würden auf das Gleiche hinauslaufen und garantieren zudem grundlegende Grundrechte wie „Glaube, Leben, Vermögen, Nachkommen und Vernunft“ (Dogu Bati Tartismalari, S. 55).
Für Professor Nasr Hamid Abu Zaid bedeutet „Säkularisierung“ keinesfalls eine völlige Trennung zwischen Religion und Politik. Sie ist für eine Demokratie unumgänglich und verhindere als Mechanismus die Manipulation der Religion von religiösen und politischen Autoritäten. Abu Zaid kritisiert auch die Ansicht, dass Religion nach den Vorstellungen vieler Säkularisten nur eine Privatsache sei. Von den Religionen und ihren Heiligen Schriften gehen wichtige moralische Impulse aus, die nicht zu verkennen seien. Innerhalb der muslimischen Welt sei die „Säkularisierung“ bis heute ein ambivalenter Begriff geblieben. Abu Zaid fasst seine Gedanken folgendermaßen zusammen: „Nur ist es irreführend, wenn „Säkularisierung“ mit einer völligen Trennung von Religion und Politik gleichgesetzt wird, als ob sich deren Sphären nie berührten […] Was für eine Demokratie unbedingt erforderlich ist, ist allein eine Trennung religiöser und politischer Autoritäten, weil Religion sonst leicht manipuliert werden kann, zu einem Instrument der Mächtigen mutiert und auf Kosten andersgläubiger Minderheiten geht […] Dennoch gehen von Religionen und ihren Heiligen Schriften wichtige moralische Impulse aus. Das wird im Westen aufgrund der verbreiteten Anstrengung, die Religion in den Hintergrund der Gesellschaft zu drängen, wo sie zum absolut Privaten geworden ist, übersehen. Diese Bedeutung von Säkularisierung halte ich für ein Missverständnis: Denn Religion ist nicht nur Privatsache eines Einzelnen, sondern eine Sache der Gemeinschaft“ (Mohammed und die Zeichen Gottes, S. 167-168).
Dr. Murad Hofmann schlägt zu Verwirklichung und als Modell eines säkularen Staates Deutschland vor. Dieser sei geradezu vorbildlich mit seiner Integration der Religion in den öffentlichen Raum. Der Französische und der Mexikanische Laizismus, welcher Religion aus dem öffentlichen Raum verbannen möchte und ihr nicht neutral sondern feindlich gegenübersteht, würden nicht in Frage kommen. Der Islam verlange lediglich, dass Religion und Staat harmonisch aufeinander bezogen und bis zu einem gewissen Grad integriert wird. Hofmann ist der Ansicht: „Aber Deutschland kommt aus meiner Sicht der Verwirklichung der islamischen Forderung nach ein Beziehung zwischen Religion und Staat am nächsten. Gott kommt im Grundgesetz vor, wir haben staatlich geschützte religiöse Feiertage, es gibt staatlichen religiösen Schulunterricht. Es gibt eine Kirchensteuer, in der Bundeswehr und in den Gefängnissen werden Geistliche beschäftigt. Zu Weihnachten wenden sich der Bundespräsident und die Bundeskanzlerin an das deutsche Volk usw. Wenn das „Trennung von Kirche und Staat“ sein soll, dann verstehe ich die Welt nicht mehr“ (Islamisches Denken im Wandel, S. 58).
Für Professor Muhammed Abid el-Cabiri ist der Islam seinem Wesen nach säkularistisch. Im Islam gibt es keinen Klerus und deshalb auch keine vergleichenden Institutionen zu den Kirchen. Aus diesem Grund besteht auch kein Problem von der Trennung der Religion vom Staat. Cabiri weist auf die verheerenden Folgen hin, wenn die Politik die Religion für ihre politischen Zwecke instrumentalisiert: „Was unsere Gesellschaften brauchen, ist die Trennung der Religion von der Politik. Dies bedeutet, dass die Religion für politische Zwecke nicht instrumentalisiert werden darf; denn die Religion repräsentiert einen konstanten und absoluten Bereich im menschlichen Dasein. Die Politik hingegen ist relativ und veränderlich. Die Politik wird von Interessen geleitet, und das Bestreben der Politiker orientiert sich an Vorteilen“ (Die Kritik der arabischen Vernunft, Berlin 2009).
Im Jahre 2003 veröffentlichte der türkische Theologe Ihsan Eliacik sein sechshundert Seiten umfassendes Buch „Staat der Gerechtigkeit–Die Herrschaft des gemeinsamen Guten“. Darin schlägt Eliacik einen dritten Weg, nämlich zwischen dem theokratischen und laizistischen Staat-einen Gerechtigkeitsstaat vor. Der Staat habe keine Religion und das eigentliche Maß des Regierens ist die Gerechtigkeit, daher ist die Bezeichnung „Staat der Gerechtigkeit“ bzw. Rechtsstaat angemessener als Islamstaat (Adalet Devleti-Ortak iyinin iktidari, S. 483-499).
In vielen Koranversen fordert der Koran die Muslime nachhaltig auf, dass Gute zu gebieten und das Unrechte zu verwerfen: „Und aus euch soll eine Gemeinde werden, die zum Guten einlädt und das gebietet, was Rechtens ist, und das Unrecht verbietet; und diese sind die Erfolgreichen“ (Koran 3:104).
„Diese glauben an Gott und an den Jüngsten Tag und gebieten das, was Rechtens ist, und verbieten das Unrecht und wetteifern in guten Werken; und diese gehören zu den Rechtschaffenen“ (Koran 3:114).
„Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen entstand. Ihr gebietet das, was Rechtens ist, und ihr verbietet das Unrecht, und ihr glaubt an Gott“ (Koran 3:110).
Wie der Ausgang der Diskussion um das Verhältnis von Islam und Laizismus innerhalb der Muslime in Zukunft ausgehen wird, ist nicht abzusehen. Entscheidend ist vor allem auch, was unter Laizismus bzw. Säkularismus verstanden wird, wie etwa die Gegensätze zwischen dem französischen und dem deutschen Modell.
Der katholische Theologe Professor Hans Küng, erläutert die verschiedenen säkularistischen Erfahrungen im europäischen Kontext und mahnt zugleich auch, falsche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. So schreibt Küng: „Eine solche Säkularität (Weltlichkeit) des Staates, der damit gleichzeitig Religionsfreiheit garantiert, widerspricht dem Wesen des Christentums oder des Islam keineswegs, wohl aber eine totale Säkularisierung im Geist eines ideologischen Säkularismus (Religionsfeindlichkeit), der die Religion aus der Öffentlichkeit völlig verbannen will“ (Der islam, Hans Küng, S. 700, Taschenbuch Ausgabe).
Selam der Artikel hat wirklich alle Seiten zu diesem Thema beleuchtet und ich kann nur noch ein koranzitat geben der einem Demokratieverständnis nacheifert:
27:29. Sie sprach: „O ihr Anführer! Seht mir wurde ein kostbarer Brief übermittelt!
30. Seht, er stammt von Salomo und lautet: „Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen: 31. Seid mir
gegenüber nicht überheblich, sondern kommt gottergeben zu mir.“ 32. Sie (die Königin von Saba) sprach: „O ihr Anführer! Beratet mich
in der Frage, vor der ich stehe. Ich entscheide keine Sache, ohne euch hinzuzuziehen.“ 33. Sie antworteten: Wir
verfügen über viel (militärische) Stärke und Kampfkraft. Die Entscheidung liegt jedoch bei dir. So überlege, was
du gebieten willst.“
34. Sie sprach: „Fürwahr, wenn Könige ein Land einnehmen, zerstören sie es und machen
die vornehmsten seiner Bewohner zu den niedrigsten. So verhalten sie sich stets.
AsSalamualeykum,
gewiss ist der Prophet Muhammed s.a.w. ein Beispiel für alle Gottergebenen auf der Welt in jedem Aspekt des Lebens. Sein s.a.w. beispielhaftes Verhalten umfasst sowohl die religiösen, als auch die weltlichen Angelegenheiten.
In Sachen des Glaubens nehmen wir unseren ehrwürdigen Propheten s.a.w. als Vorbild, aber in Sachen weltlicher Angelegenheiten lehnen wir sein beispielhaftes Verhalten ab?
Die Religion umfasst alle Bereiche menschlichen Handelns. Deswegen muss das Fundament des Staates auf den Quran aufgebaut sein. Sayyid Qutb a.s. konnte es meines Erachtens nicht besser auf den Punkt bringen.
Ich bin mir sicher:
Wenn ihr euren Todeszeitpunkt genau wüsstet, und ihr euch das letzte Mal an eure engsten Verwandten und Freunde wendet, ihr ihnen das sagen würdet, was für euch am wichtigsten ist.
Als der Prophet s.a.w. auf dem Berg Arafat stand sprach er s.a.w. zu seiner Umma
„O Leute! Hört auf meine Worte, weil ich nächstes Jahr an diesem Ort nicht mehr unter euch weilen werde. Das Leben und der Besitz von Einem ist unantastbar für den Anderen. Übergebt ehrlicherweise jeden seinen Anteil. Gewiss ihr werdet vor Allah a.w.j. erscheinen und Er a.w.j wird von euch ein Bericht über eure Taten verlangen. Behandelt die Frauen gut, sie sind eure Partner. O Leute! Hört auf meine Worte und festigt sie in euer Gedächtnis. Ich hab euch alles gegeben. Ich habe euch ein Gesetz überbracht, was ihr bewahren sollt und seid fest verankert zu diesem klaren Gesetz: den Qur´an und die Sunnah.“
Slm Abdusamed
„aber in Sachen weltlicher Angelegenheiten lehnen wir sein beispielhaftes Verhalten ab?“
Warum sollten wir dieses ablehnen ? Man kann Demokratie und Islam unter einem Hut bringen
„Die Religion umfasst alle Bereiche menschlichen Handelns. Deswegen muss das Fundament des Staates auf den Quran aufgebaut sein. Sayyid Qutb a.s. konnte es meines Erachtens nicht besser auf den Punkt bringen.“
Die Religion umfasst nicht die staatlichen Angelegenheiten du wirst keine Ayet finden die irgendwie vorschreibt wie man einen Staat nach islamischen Vorstellungen aufbauen soll wir haben im Koran zB an der Ayet über die Königin von Saba eher die Annahme zu nehmen, dass man nicht alleine herrschen soll auch gibt es im Koran stellen die auf eine beraten mit anderen hinweisen
3:159:und ratschlage mit ihnen über die Angelegenheit! Und wenn du dich (erst einmal zu etwas) entschlossen hast, dann vertrau auf Allah! Allah liebt die, die (auf ihn) vertrauen. (Paret)
Aleykumsalam Eddy,
ich habe nirgendswo erwähnt, dass die Beratung nicht zum islamischen Staat dazugehört. Hätte ich dies getan, wäre ich ein Leugner der Wahrheit. Denn Allah a.w.j. sagt im heiligen Qur´an:
„…deren Handlungsweise (eine Sache) gegenseitiger Beratung ist…“[ash-shura:38] oder „…und ziehe sie in der Sache zu Rate…“[Ali-´Imran:159]
Das Problem liegt darin, dass manche Leute diese Verse als Bestätigung sehen, dass Demokratie und Islam doch vereinbar seien. Sie meinen, dass die Demokratie dasselbe sei wie die shura´, die islamische Beratung.
Du würdest sicherlich auch nicht in ein Apfel reinbeißen, der von außen essbar zu sein scheint, aber innerlich verdorben ist.
Die Benennung der Demokratie als shura´ um sie zur Geltung zu bringen, ist ein haltloser Irrtum. Durch die Änderung des Namens einer Sache wird nicht auch dessen Bestimmung geändert. Sie verbietet nicht das Verbotene und erlaubt nicht das Erlaubte. Der Prophet s.a.w. sagte: „Eine Gruppe meiner Umma wird den Wein für erlaubt erklären, indem sie ihn anders bennent.“ (im Musnad von Imam Ahmad, Hadith-Nr. 22704).
Allah a.w.j. sagt im Qur´an: „Sie versuchen Allah und die Gläubigen zu betrügen, und doch betrügen sie nur sich selbst, ohne dass sie dies empfinden.“ [al-Baqara:9]
Der Vergleich der polytheistischen Demokratie mit der monotheitischen shura ist ein schändliches Gleichnis und eine falsche Übertragung. Im Mittelpunkt der parlamentarischen Ratsversammlungen sind Herren, welche Gesetze verabschieden, wobei Allah a.w.j. dies nicht nach derartigen Methoden, Verfassungen und Urteilen erlaubt. Der Allmächtige sagt: „..sind Herren in größerer Anzahl besser oder (ist) Allah (besser), der Eine, der Allmächtige? Statt Ihm verehrt ihr nichts anderes als Namen, die ihr selbst genannt habt, ihr und eure Väter. Allah hat dazu keine Ermächtigung herabgesandt. Die Entscheidung liegt einzig bei Allah. Er hat geboten, Ihn allein zu verehren. Das ist der richtige Glaube, jedoch die meisten Menschen wissen es nicht.“ [Yusuf: 39-40].
Der Vergleich von Islam und Demokratie ist eine Vermischung von Licht und Finsternis. Die Beratung der shura ist ein System bzw. Methode himmlichen Ursprungs, während die Demokratie ihren Ursprung beim Menschen mit Verderbtheit und Begierden hat.
Allah a.w.j. sagt im Qur´an: „Und es ziemt sich nicht für einen gläubigen Mann oder eine gläubige Frau, dass sie – wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit beschlossen haben – eine andere Wahl in ihrer Angelegenheit treffen.“ [al-Ahzab: 36]
Die Demokratie lässt die höchstmögliche Autorität im Leben dem Menschen zukommen. Die Mehrheit erlaubt und verbietet, somit ist die Mehrheit der Gott und der Herr in der Demokratie. Aber in einer shura ist das Volk in der Pflicht, als erstes zum Gehorsam an Allah und Seinen Gesandten und dann zum muslimischen Führer zu kommen.
Er, der Allmächtige sagt auch: „Und wenn du den Meisten derer auf der Erde gehorchst, werden sie dich von Allahs Weg irreführen. Sie folgen nur Vermutungen und sie raten nur“ [al-Anam: 116]
Die Demokratie -ihre Struktur und ihre Bedeutung- hat ihren Ursprung im Land des Unglaubens und des Atheismus´. Sie bildete sich in den Brutstätten des Polytheismus und der Verderbtheit Europas, dem Ort der Trennung von Religion und Leben. Infolgedessen wurde dann auch die Sodomie, der Ehebruch, die Weintrinkerei und viele andere Schanden zugelassen.
Viele Menschen sind fremd von der Bedeutung von „La ilahe illa-Allah“ geworden. Sie kennen ihre Bedingung und ihre Voraussetzung nicht.
Und es stimmt tatsächlich, dass der Islam zur Beratung und Shura ruft, aber was ist die Shura, zu der der Islam ruft?
Alle Argumente, die ich aufgelistet habe, stammen nicht aus meinem Mund. Diese Argumente hat Shaykh Abu Muhammad al-Maqdisi in seinem Buch „Ad-Dimuqratiyya Din – Die Religion der Demokratie“ aufgeführt. Das Buch gibt es im Internet als PDF-Datei. Die Ausdrucksweise des Autors ist zugegebenermaßen an manchen Stellen sehr hart.
Slm Abdusamed
„ich habe nirgendswo erwähnt, dass die Beratung nicht zum islamischen Staat dazugehört. “
das habe ich auch nicht behauptet ich sage nur dass 27:34 und 3:159 explizit keine Alleinherrschaft tollerieren sondern man sich mit den Menschen einigen muss
„Du würdest sicherlich auch nicht in ein Apfel reinbeißen, der von außen essbar zu sein scheint, aber innerlich verdorben ist. “
das ist hier auch nicht der Fall die beiden Verse lenken die Aufmerksamkeit klar gegen Alleinherrschaft und für die Beratung und es werden Alleinherrschende Könige im Koran klar kritisiert
„Die Benennung der Demokratie als shura´ um sie zur Geltung zu bringen, ist ein haltloser Irrtum. Durch die Änderung des Namens einer Sache wird nicht auch dessen Bestimmung geändert.“
Du bist uns einer Erklärung für deine Aussage schuldig hier legst du nur fest das es falsch ist gibst aber kein Begründung mit das hilft uns nicht weiter die Schura sieht vor miteinenander sich zu beraten und das geht am besten mit Demokratie oder Sozialismus (wobei Sozialismus eine Utopie ist weil der Mensch meist seine eigenen begierden folgt)
„Sie verbietet nicht das Verbotene und erlaubt nicht das Erlaubte. Der Prophet s.a.w. sagte: “Eine Gruppe meiner Umma wird den Wein für erlaubt erklären, indem sie ihn anders bennent.” (im Musnad von Imam Ahmad, Hadith-Nr. 22704).“
Was hat das jetzt mit unserer Problematik zutun? Darüber hinaus sind die frühesten Hadithe Abschriften die 200 Jahre nach dem Tod des Propheten bis zu uns kamen und ich brauche ja wohl nicht erwähnen, dass es viele Hadithe gibt – auch sahih Hadithe – die sich mal gegenseitig widersprechen oder dem Koran
„Allah a.w.j. sagt im Qur´an: “Sie versuchen Allah und die Gläubigen zu betrügen, und doch betrügen sie nur sich selbst, ohne dass sie dies empfinden.” [al-Baqara:9]“
ich sehe die Verbindung nicht worauf du hinaus willst 3:159 und 27:34 sind klar und eindeutig
„Der Vergleich der polytheistischen Demokratie mit der monotheitischen shura ist ein schändliches Gleichnis und eine falsche Übertragung.“
Zuallererst rede ich nicht von polytheistischer Demokratie sondern Demokratie wo auch Religion mit Eingang findet
“ Im Mittelpunkt der parlamentarischen Ratsversammlungen sind Herren, welche Gesetze verabschieden, wobei Allah a.w.j. dies nicht nach derartigen Methoden, Verfassungen und Urteilen erlaubt.“
Das kannst du aus keinem Koranvers belegen zweitens sind die Gesetze die du ansprichst primär von weltlicher Natur und haben nichts mit der Enthebung des Korans zutun man kann eine Demokratie aufbauen ohne dem Koran zu widersprechen
„Der Allmächtige sagt: “..sind Herren in größerer Anzahl besser oder (ist) Allah (besser), der Eine, der Allmächtige? Statt Ihm verehrt ihr nichts anderes als Namen, die ihr selbst genannt habt, ihr und eure Väter. Allah hat dazu keine Ermächtigung herabgesandt. Die Entscheidung liegt einzig bei Allah. Er hat geboten, Ihn allein zu verehren. Das ist der richtige Glaube, jedoch die meisten Menschen wissen es nicht.” [Yusuf: 39-40].
Das eine hat mit dem anderen nichts zutun du bastelst dir das zurecht 3:159 und 27:34 legen klar einen Weg dazu das man sich erstens beraten soll und zweitens das Alleinherrschaft nicht tolleriert wird – die Verse die du bringst sind so nicht gedacht und sind allgemein gehalten und haben nichts mit Demokratie zutun wenn du das so auslegst verfehlen 3:159 und 27:34 ihren Sinn und der Kontext ist nicht hergestellt
„Der Vergleich von Islam und Demokratie ist eine Vermischung von Licht und Finsternis.“
Das ist natürlicn so falsch ich habe nirgendswo behauptet dass die Demokratien die momentan existieren auch perfekt sind du hast ein ganz bestimmtes Bild von der Demokratie mir aber geht es um die Theorie
„Die Beratung der shura ist ein System bzw. Methode himmlichen Ursprungs,“
das ist kein Argument letztendlich hat Gott alles erschaffen und die Schura – also der Sinn der Schura – legt klar fest nicht alleine zu handeln sondern sich zu beraten
„während die Demokratie ihren Ursprung beim Menschen mit Verderbtheit und Begierden hat.“
Niemand hat behauptet das es auch nur eine perfekte Demokratie gibt auch nicht im Westen allein schon wenn man ihre Wirtschaftspolitik gegenüber ärmeren Ländern anschaut und der Koran sagt zigfach seinen Verstand einzusetzen und hat dem Menschen auch seine Freiheiten gegeben um selber für sich das Gute zu finden das vernünftigere im Koran gibt es keine Stelle die ein Kalifat befürwortet wie gesagt 27:34 und 3:159 animieren zu einer Machtteilung und keiner Diktatur so wie es zB in Arabien der Fall ist
„Allah a.w.j. sagt im Qur´an: “Und es ziemt sich nicht für einen gläubigen Mann oder eine gläubige Frau, dass sie – wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit beschlossen haben – eine andere Wahl in ihrer Angelegenheit treffen.” [al-Ahzab: 36] “
Zuallererst weilt der Prophet nicht mehr unter uns dann muß man sagen, das der Prophet ein Prophet war und nicht nur Staatsmann und natürlich deswegen eine Sonderrolle einnimmt
„Die Demokratie lässt die höchstmögliche Autorität im Leben dem Menschen zukommen. “
Nein man kann das Grundgesetz wie in Deutschland mit der Religion verbinden
„Die Mehrheit erlaubt und verbietet, somit ist die Mehrheit der Gott und der Herr in der Demokratie.“
Dann sind Diktatoren auch Götter also das führt uns nicht weiter es muss Führungspersonen geben oder willst du Anarchie?
Nochmal: der Koran und die Demokratie sind miteinander vereinbar man bricht nicht mit der Religion wenn man eine Demokratie einführt den es geht dort primär um weltliche Angelegenheiten und man kann die Religion zb wie in Deutschland ins Grundgesetz miteinbauen sie hat viele Dinge aus der Religion aber niemand sagt, dass es eine perfekte Demokratie gibt man muss aber sagen, dass Demokratie nach der Vernunft eine der besten Lösungen ist um erstens das Individuum zu schützen und andererseits seine Freiheiten zu garantieren und im Koran steht das niemand dazu gezwungen wird zu glauben und man kann zB in einer muslimischen Demokratie den Islam miteinbauen das ist kein Widerspruch
“ Aber in einer shura ist das Volk in der Pflicht, als erstes zum Gehorsam an Allah und Seinen Gesandten und dann zum muslimischen Führer zu kommen.“
Nein das ist nur für Gläubige der Fall (jedem steht es frei zu glauben oder nicht) die Schura – so wie sie im Koran erwähnt wird – regelt primär die weltlichen Belange
„Er, der Allmächtige sagt auch: “Und wenn du den Meisten derer auf der Erde gehorchst, werden sie dich von Allahs Weg irreführen. Sie folgen nur Vermutungen und sie raten nur” [al-Anam: 116]“
Das ist auch wieder deine Interpretation und hat nichts mit Demokratie zutun und spricht alle „Meister“ an egal welches System
„Die Demokratie -ihre Struktur und ihre Bedeutung- hat ihren Ursprung im Land des Unglaubens und des Atheismus´. Sie bildete sich in den Brutstätten des Polytheismus und der Verderbtheit Europas, dem Ort der Trennung von Religion und Leben. “
Also ich kann dir auch was über das religiöse Arabien schreiben die trotz Koran Religionspolizisten haben die zB mal Frauen weil sie keine Kopfbedeckung hatten wieder zurück in ihr brennendes Haus zurückschickten und sie dort dann qualvolll verbrannten im Koran steht zigfach seinen Verstand einzusetzen und ich will hier nicht den Westen verteidigen ich sage nur: ob die Diktaturen im Osten oder die „Demokratien“ im Westen sie sind sich gleich die witrtschaftlich starken Statten beuten die ärmeren Länder aus egal welche Religion oder System und deswegen glaube ich feste daran, dass der jüngste Tag auch kommen wird (also nicht grundlos)
Infolgedessen wurde dann auch die Sodomie, der Ehebruch, die Weintrinkerei und viele andere Schanden zugelassen.
Viele Menschen sind fremd von der Bedeutung von “La ilahe illa-Allah” geworden. Sie kennen ihre Bedingung und ihre Voraussetzung nicht.
selam Abdussamed.
Ich verstehe das problem nicht, was daran falsch sein sollte, weder eine Theokratie, noch eine laizistische Staatsform zu tollerieren, sondern einen Rechtsstaat (Adalet Devleti) zu befürworten? Im Artikel wurden soviele schöne Beispiele herangeführt. Wenn Gott sagt, dass wir nach dem Koran richten sollen und was Gott darin herabgesandt hat, dann bezieht sich das auf eine gerechte Staatsform. Die Gerechtigkeit ist die Basis, was Gott mit Gottes Gesetz im Koran meint. Seyyid Qutb hatte nicht das recht, die Demokraten mit der Jahilia im Einklang zu bringen. Die Götzendiener hatten keine Gerechte Staatsführung, wobei die Demokratie wie z.B. in Deutschland mehr Rechte enthält und das Grundgesetz mit dem Koran eindeutig kompatibel sei. Der Koran ist kein Gesetzesbuch so auch der große Denker Fazlurrahman oder Ali Seriati. Es ist viel mehr ein moralisches Buch dass die Gerechtigkeit unterstreicht. Die Bausteine im Koran für eine Staatsform sind Gerechtigkeit und Shura. Das ist alles was im Koran für eine Regierung angab und das wiederrum ist der Beweis dafür, dass bei so wenigen Anhaltspunkten nicht von einem Gesetzesbuch die Rede sein kann. Allerdings muss erwähnt werden, dass eine Monarchie auch durch Demokratischem Wege gewählt werden kann. So Murad Hofmann.
In diesem Artikel wird zwischen Laizismus und Theokratie entschieden und als Alternative einen Rechtsstaat epmfohlen, in dem Ihsan Eliacik in diesem Punkt zum Vorschein gebracht wird. Um das Thema „Demokratie“ speziell zu behandeln solltest du die anderen Artikeln lesen die extra behandelt wurden in dem du auf der Suchleiste „Demokratie“ eingibst. Sind so viel ich weiss 2-3 Artikeln geschrieben worden.
wslm
Was noch erwähnt werden muss: Seyyid Qutbs Weltanschauung ist äußerst gefährlig und terroristisch. Mit dem Koran aufkeinenfall vereinbar.
Wslm
Ich finde dass hier eine völlig falsche Methodik angewandt wird.
Es mag sein dass das Islam die Kern Aussagen wiele Ideologien in sich beinhaltet. Man muss aber diese Ideologien erstmal bei Seite lassen ähnlich wie in der Glaubens Grunlade; Tauhid: „La ilahe illallah “ Es gibt kein Gott, ausser Allah. Erst lehnt man alle Gottheiten ab und dann kommt die Glaube an einzigen Gott.
Erst mal „LA“ sagen, und dann auf eine Sauberen ebene, mit dem Wissen der Allwissenden , mit seine Rechtleitung aufbauen.
Ohne eine Rechtleitung werden wir unseren Weg noch lange verirren.
Slm Hakan
„Ich finde dass hier eine völlig falsche Methodik angewandt wird.“
Kannst du das genauer definieren?
„Es mag sein dass das Islam die Kern Aussagen wiele Ideologien in sich beinhaltet. Man muss aber diese Ideologien erstmal bei Seite lassen“
Es geht nicht um Ideologien sondern WAS im Koran steht
„ähnlich wie in der Glaubens Grunlade; Tauhid: “La ilahe illallah ” Es gibt kein Gott, ausser Allah. Erst lehnt man alle Gottheiten ab und dann kommt die Glaube an einzigen Gott.“
Es geht um den Koran und wie was gemeint ist – der Autor glaubt auch nur an einen Gott und führt keinen 2. Gott als „Ideologie“ hinzu sondern argumentiert über den Koran das ist auch sein gutes Recht denn im Koran steht zigfach seinen Verstand einzusetzen
LG Eddy