Der Prophet Muhammad – Gott segne ihn und schenke ihm Heil – hat Hadidscha zu seiner Frau genommen, als er 25 Jahre alt war. Sie war ungefähr 40 und hatte vor ihm zweimal geheiratet. Hadidscha blieb seine einzige Frau bis zu ihrem Tode. Muhammad blieb mit ihr ungefähr 28 Jahre und blieb ihrem Andenken sein ganzes Leben treu. Das war ein Grund für einige seiner späteren Frauen, eifersüchtig zu sein.
Das Leben des Propheten, was man über ihn während, vor und nach den Offenbarungen erzählte, weist den Vorwurf zurück, er sei ein sinnlich gieriger Mann gewesen.
Wie kann ein Mann, der sein 50.Lebensjahr überschritten hat, plötzlich seiner Begierde unterworfen sein? Während seiner Jugend hatte er viele Chancen gehabt, wie alle seine Freunde, seine Triebe zu befriedigen, er blieb jedoch keusch.
Aischa war unter seinen Frauen die einzige, die Jungfrau war, als er sie heiratete.
Die Mehrheit seiner Ehefrauen waren Witwen, die er aus edlen, menschlichen und rechtlichen Gründen heiratete, aber niemals aus Begierde oder zur Befriedigung seiner Sexualität.
Als er die 50 überschritt, heiratete er Sawda Bint Zamaa, die Witwe eines seiner Genossen. Es war nicht bekannt, dass sie hübsch oder reich war, oder dass sie aus einer vornehmen Familie stammte. Der Prophet heiratete sie, um die Familie seines Gefährten zu unterstützen, der wegen seines Glaubens gefoltert und getötet worden war. Seine späteren Heiraten mit Aischa und Hafsa stärkten die engen Beziehungen zwischen ihm und seinen Freunden Abu Bakr und Omar.
Umm Salama war eine alte Frau, deren Mann während des Kampfes bei Uhud starb. Als der Prophet sie heiraten wollte, lehnte sie zuerst seinen Heiratsantrag ab, weil sie eine alte Frau sei. Er heiratete sie aber aus menschlichen Gründen. Ramla Bint Abi Sufyan wanderte mit ihrem Mann nach Abessinien aus. Ihr Mann trat zum Christentum über, verließ sie und überlieferte sie der Armut. Der Prophet bat Nadschus (den Fürsten von Abessinien) sie zurückzuschicken, um sie vor der Verlassenheit zu retten. Sie konnte auch nicht zu ihren heidnischen Eltern in Mekka zurückzukehren, weil sie wegen der neuen Religion nach Äthiopien mit ihrem Mann ausgewandert war. Muhammad hatte auch gehofft, wenn er sie heiratet, würde ihr Vater, der viel Einfluss in Mekka besaß, zum Islam übertreten. Dschuwayria Bint El Harith gehörte zu den Kriegsgefangenen in der Schlacht Bani Mustalik. Ihr Vater war der Fürst eines Stammes. Der Prophet hat sie geheiratet, um sie von der Gefangenschaft zu befreien. Er verlangte dann von den Muslimen, ihre Gefangenen freizulassen. Diese Heirat förderte die Beziehungen des Propheten zu seinen früheren Feinden. Safiya, eine Jüdin, Tochter des Fürsten des Stammes der Bani Quraysa, hat den Propheten ohne Zwang geheiratet. Er hat ihr die Wahl gegeben, entweder zu ihren Eltern zurückzukehren oder ihn zu heiraten. Sie zog es vor, bei ihm zu bleiben.
Der Prophet heiratete Zainab Bint Dschahsch, seine Cousine, um eine religiöse Bestimmung festzulegen. Zainab war mit seinem Adoptivsohn Zaid Ibn-Harith kurze Zeit verheiratet gewesen. Nach der Scheidung war Muhammad von Gott beauftragt worden, die alte arabische Tradition abzuschaffen, wonach ein Vater die Frau seines Adoptivsohns nicht heiraten durfte. Deshalb heiratete er Zainab, um dieses überflüssige Verbot aufzuheben. Der Quran sagt in diesem Zusammenhang:
“ Als dann Zaid seine Sache mit ihr erledigt hatte (d.h. sich von ihr geschieden hatte), gaben wir sie dir zur Gattin, damit die Gläubigen sich (künftig) wegen (der Ehelichens) der Gattinnen ihrer Nennsöhne, wenn diese ihre Angelegenheit mit ihnen erledigt haben, nicht bedrückt fühlen sollten. Was Gott anordnet, wird (unweigerlich) ausgeführt.”